Idee
Nach dem Mord an sechs Millionen Juden mitten in Europa flohen die Überlebenden dieses Völkermordes in das damalige Palästina. 1948 entstand ein neuer Staat: Israel. Zu dieser Zeit wollte sich eine Gruppe Christen in Europa für den jungen Staat einsetzen: Sie wollten Solidarität mit den Menschen zeigen, die von ihrer eigenen Generation nur Jahre zuvor verfolgt wurden. 1963 wurde Nes Ammim als "Zeichen der Völker" oder auch "Zeichen für die Völker" gegründet. Das Dorf soll ein Ort des gegenseitigen Kennenlernens, der Verständigung und der praktischen Solidarität sein. Lernen und Dialog – sowohl interkulturell, als auch interreligös – sind dabei tragende Säulen.
Nes Ammim besteht aus einer christlichen Gemeinschaft europäischer Freiwilliger, sowie jüdischen und arabischen Familien. Die Freiwilligen leben und arbeiten mit ihren israelischen Nachbarn und Kollegen eng zusammen. In Israel erfahren Sie hautnah, wie Juden und Araber leben, was sie glauben und was sie über den Konflikt und den "Friedensprozess" denken. Volontäre, die in Nes Ammim gelebt haben, können sich dafür entscheiden, in ihren Heimatländern als Botschafter zu arbeiten: Wenn Antisemitismus, Hetze gegen Israel oder gegen Muslime aufflammt, können sie aufstehen und Dinge gerade rücken, denn sie sind informiert.
Unsere Ziele
• Praktische Solidarität im Alltag mit Juden und Arabern zeigen
• Ausgewogen und umfangreich über Israel, die Palästinensischen Autonomiegebiete, Judentum und Islam informieren
• Austausch zwischen europäischen und arabischen Christen fördern
• Die Versöhnung zwischen Juden und europäischen Christen nach der Shoah ermöglichen
• Dialog- und Friedensprozesse zwischen Juden und Arabern initiieren
• Die Christliche Theologie von Antisemitismus und von ihrem Drang zur Judenmission befreien
2016 erhielt Nes Ammim für seine Arbeit den Integrationspreis der Stiftung Apfelbaum.